Max Gubler (1898 – 1973)

Biographie

Max Paul Gubler wurde am 26. Mai 1898 in Zürich-Aussersihl geboren. Wie vor ihm seine älteren beiden Brüder, Eduard und Ernst, besuchte auch er das Lehrerseminar, brach die Ausbildung jedoch kurz vor dem Abschluss ab, um sich sofort und ganz der Malerei zuzuwenden. Diesen Schritt ermöglichten ihm seine ersten Mäzene, die Kunsthändler Paul Cassirer und Han Coray. Im Verlauf der nächsten fünf Jahre arbeitete er im Riedertal, dann in Florenz, in Berlin, in Zürich, wo er am 1. März 1922 ein Atelier im stadtzürcherischen „Atelierhaus Letten“ an der Rousseaustrasse beziehen konnte, später wieder im Riedertal und wieder in Florenz.

Im Frühjahr 1924 reiste Max Gubler, zusammen mit Maria Gronenschild, seiner Gefährtin und späteren Ehefrau, nach Sizilien, setzten von hier aus hinüber auf die Insel Lipari, wo sie – mit Unterbrüchen – bis im Frühjahr 1928 blieben. 1927 heirateten sie in Zürich. (Die gleichaltrige Maria Gronenschild wurde in Dilldorf bei Düsseldorf geboren, hatte aber mütterlicherseits Schweizerwurzeln.) Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Zürich zogen Max und Maria Gubler 1930 nach Paris, in ein Atelier in einem Dachgeschoss, im folgenden Jahr in ein Atelier-Reihenhaus im südlichen Vorort Montrouge. Hier lernten sie den Ateliernachbarn, den Bildhauer Marc Leroy aus Nancy, kennen. In Paris begegneten sie auch häufig Gotthard Jedlicka, den sie schon 1922 an der Rousseaustrasse in Zürich kennen gelernt hatten.

Im Sommer 1937 konnten Max und Maria Gubler ihr neu erbautes Atelierhaus in Unterengstringen beziehen. Hier arbeitete er mit zunehmendem Erfolg – oft wie besessen – an seinem malerischen Werk, zu dem später noch grosse zeichnerische und druckgraphische Serien hinzukamen, arbeitete an öffentlichen Aufträgen, als Lehrer und pflichtbewusster Berater, bis er im Spätsommer 1957 an Erschöpfung zusammenbrach. Er erholte sich nicht mehr. Der sogenannte Herzblock und die nervliche Erkrankung wurden chronisch, sodass er sich im folgenden Frühjahr in die Klinik Dr. Binswanger in Kreuzlingen begeben musste. Nach einer halbjährigen Behandlung dort setzte man die Hoffnungen auf Dr. Riggenbach, den kunstsinnigen Leiter der Heilanstalt Préfargier am Neuenburgersee. Erfolglos. Nach über 10 Jahren in Préfargier wurde Max Gubler auf seinen eigenen Wunsch in die Psychiatrische Universitätsklinik Burghölzli in Zürich überführt. Marta Meier, eine ehemalige Schülerin und seit 1960 Privatpflegerin, begleitete ihn. Hier verstarb Max Gubler am 29. Juli 1973 im Alter von 75 Jahren und als letzter der drei Brüder. In den ersten drei Jahren seiner Krankheit und besonders während zwei längeren Klinikurlauben zu Hause kämpfte Max Gubler malend und zeichnend gegen sein Schicksal an. Nach dem Tod seiner Gattin Maria, am 23. Juni 1961, gab er das Malen auf.

 


 
Zeitstrahl der Gemälde   Zeitstrahl Grafiken


 

Spätwerk Malerei nach 1957
Im Jahr 1957, auf dem Zenit seines Erfolges, brach der Zürcher Maler Max Gubler (1898 – 1973) psychisch und physisch zusammen. In verschiedenen Kliniken – bis zum Lebensende – interniert, malte er gegen ein katastrophales Erleben an. Zwischen Anstalt und Atelier schuf er in rund drei Jahren knapp 400 Gemälde. Der bisher vor der Öffentlichkeit verborgene Werkteil offenbart neben Anpassungsstrategien spannende ästhetische Suchbewegungen. Diese Bilder als Spät-oder Alterswerk in das CEuvre zu integrieren, wird kaum gelingen.